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Einen Hund aus dem Ausland adoptieren

 

Einen Hund aus dem Ausland adoptieren

Du spielst mit dem Gedanken, einen Hund aus dem Ausland zu adoptieren? Vielleicht hast du dich schon in einen Vierbeiner verliebt und wartest nun darauf, dass er nach Deutschland kommt. Vielleicht ist er auch schon bei einer Pflegestelle und du willst ihn von dort übernehmen. In beiden Fällen gehen dir bestimmt viele Fragen durch den Kopf.

Worauf du achten solltest, wenn du einen Hund aus dem Ausland adoptieren willst und woran du einen seriösen Tierschutzverein erkennst, das verrate ich dir jetzt.

Die Adoption eines Hundes aus dem Ausland

Ich kann den Wunsch nachvollziehen, einen Hund aus dem Ausland zu adoptieren. Mein Alltag wird ebenfalls durch zwei ehemalige griechische Straßenhunde bereichert. In einigen süd- und osteuropäischen Ländern führen diese noch immer ein schweres Leben. Sie sind nicht nur durch Krankheiten und Hunger bedroht. Manche Menschen sehen sie als lästiges Übel an und legen gezielt Giftköder aus. Auch die Gefahr von Autounfällen ist für viele Streuner hoch.

Dazu kommt, dass die Tierheime meist aus allen Nähten platzen. Jedem einzelnen Hund gerecht zu werden, ist den wenigen Mitarbeitern unmöglich. Und auch die privaten Tierschutzorganisationen sind häufig am Rande ihrer Kapazitäten. Es gibt einfach zu viele Tiere und zu wenig Interessenten im eigenen Land.

Wenn du einen Hund aus dem Ausland adoptieren möchtest, solltest du dir die Organisation jedoch genau anschauen. Leider gibt es auch in diesem Bereich schwarze Schafe.

Einen seriösen Verein erkennst du daran:

  • Die Organisation benötigt eine Erlaubnis nach §11 Absatz 1 Satz 1 Ziffer 5 des Tierschutzgesetzes.
  • Es wird ein Schutzvertrag geschlossen sowie eine Schutzgebühr berechnet. Der Verein gibt zudem transparent Auskunft darüber, wofür er diese Gebühr nutzt.
  • Dir steht ein Ansprechpartner für deine Fragen zur Verfügung, an den du dich auch noch nach der Adoption wenden kannst.
  • Der Hund wird dir möglichst genau beschrieben. Dazu gehört es auch, auf schwieriges Verhalten hinzuweisen.
  • Der Verein ist an dir und deiner Lebenssituation interessiert. Nur so kann er herausfinden, ob du und der Hund zusammenpassen.
  • Der Hund wurde gründlich untersucht, ist entwurmt, gechipt und geimpft.
  • Die Webseite des Vereins hat ein Impressum.
  • Der Verein setzt sich für die Verbesserung der Situation vor Ort ein und konzentriert sich nicht rein auf die Vermittlung von Tieren.

Kosten für die Adoption eines Hundes aus dem Ausland

Auch mit einem Hund aus dem Ausland sind Kosten verbunden. Schließlich muss er gefüttert, geimpft, tierärztlich untersucht, gegen Würmer behandelt und geimpft werden. Manche Hunde werden zudem vor der Abgabe kastriert und es fallen Kosten für den Transport aus dem jeweiligen Land nach Deutschland an.

All das muss der Verein abdecken. Spenden alleine reichen dafür nicht aus. Deshalb wird für die Übernahme eines Hundes in der Regel eine Schutzgebühr berechnet. Diese hat aber auch den Zweck sicherzustellen, dass das Tier nicht gedankenlos angeschafft wird.

Ob und welche Kosten anfallen, unterscheidet sich von Verein zu Verein. Als grobe Einschätzung für dich: sie können von 150 Euro bis hin zu 400 Euro, aber auch mehr reichen. Wie sich diese Schutzgebühr zusammensetzt, sollte dir der Verein genau erklären können.

Der Transport eines Auslandshundes nach Deutschland

Um den Hund aus dem Ausland nach Deutschland zu bekommen, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Diese hängen davon ab, aus welchem Land das Tier stammt. Hunde aus fernen Ländern wie Asien können nur per Flugzeug reisen. Für den Transport per Auto ist die Strecke zu weit.

Aus dem europäischen Ausland reisen einige Vierbeiner mit einem organisierten Transport per Auto. Andere kommen auf dem Luftweg nach Deutschland. Dazu suchen Tierschutzorganisationen regelmäßig nach Flugpaten, die bereit sind, ein Tier mitzunehmen. Flugpaten sind Privatpersonen, die einen Hund auf ihr Ticket dazu buchen, damit er mitfliegen kann. Die Kosten dafür werden vom Tierschutzverein getragen und können, je nach Größe des Tieres, mehrere hundert Euro betragen.

Der Tierschutzverein bringt den Hund am Abflugtag zum Flughafen und kümmert sich mit dem Flugpaten um alle Formalitäten. Anschließend fliegt der Hund als Handgepäck oder im Frachtraum. Angekommen in Deutschland übergibt der Flugpate den Hund am Flughafen in der Regel der Pflegestelle, auf der er bis zu seiner Vermittlung leben wird.

Solltest du mit dem Gedanken spielen, einen Hund aus dem Ausland zu adoptieren, ist es die Aufgabe des Tierschutzvereins, den Transport zu organisieren. Dies ist für dich als Privatperson aufgrund der damit verbundenen Vorschriften kaum möglich.

Rechtliche Vorgaben:

  • Der Hund braucht einen EU-Impfpass
  • Er muss mindestens 15 Wochen alt sein
  • Er muss gegen Tollwut geimpft und gechipt sein. Die Tollwutimpfung muss mindestens 21 Tage vor der Ausreise gemacht werden und zusammen mit der Chipnummer im Impfpass eingetragen sein.

Hund aus dem Ausland adoptieren – Ja oder Nein?

Wie alles im Leben hat auch die Adoption eines Auslandshundes zwei Seiten. Zum einen musst du darauf achten, dass der Verein seriös arbeitet. Zum anderen hast du keine Chance, dein Tier vorab kennenzulernen, wenn es sich noch im Ausland aufhält. Du bekommst also ein Überraschungspaket. Lebt der Hund schon auf einer Pflegestelle in Deutschland, sollte dir der Verein die Gelegenheit bieten, ihn vorher zu treffen.

Damit sich ein Auslandshund in seinem neuen Umfeld wohlfühlt, braucht es Fingerspitzengefühl  bei der Vermittlung durch den Verein. Es erfordert aber auch, dass du dir die Entscheidung gut überlegst, um deinem neuen Familienmitglied gerecht zu werden.

 
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